Deutschlandfunk: Gespräch mit Abdulmagid Abdulrhman
NZZamSonntag Revolutions-Graffiti
ZEIT ONLINE Interview mit Jörg Mollet (PDF)
NZZamSonntag Projektbericht
Nach 42 Jahren Diktatur - Gespräche mit Menschen in Libyen
Libysches Tagebuch 2006 von Aurel Schmidt
Die Wüste und die Erfahrung des Raums
Die Schöpfer der Sahara-Felsenkunst
Buffon über die Wüste und das Kamel
Afrika in 24 Stunden
Ein Leben für den Film in Libyen – Dr. Awad Elkish | ||||||||||||||||||||
Dr. Awad Elkish Geboren 1945, lebt und arbeitet in Tripolis. Awad Elkish als Filmstudent in Wien. | Awad Elkish wurde 1945 in Bengazi geboren, wo er die Schule besuchte. Früh schon war es für ihn klar, dass er einmal Kameramann werden wollte. In den 60er-Jahren absolvierte er ein Praktikum in dieser Sparte beim WDR (Westdeutscher Rundfunk) in Deutschland. Nach seiner Rückkehr nach Libyen arbeitete er zunächst für das libysche Fernsehen als Kameramann und Dokumentarist. Nicht zufrieden mit der Arbeit, die ihm zu beschränkt vorkam, bewarb er sich in Österreich um ein weiteres Stipendium. Während eines achtjährigen Aufenthalts in Wien an der Österreichischen Filmakademie bei Professor und Regisseur Alexander Corti belegte er die Fächer Regie, Drehbuch, Kameraführung, Beleuchtung, Schnitt und genoss eine gründliche Ausbildung. Nach Abschluss seiner Studien blieb er in Österreich und drehte verschiedene Filme mit Tiefstbudgets über soziale Themen: über Muslime in Wien, über den Jugendstrafvollzug in Österreich und über einen blinden Schafhirten, der sich gegen die bürokratischen Schikanen wehrte, die ihm auferlegt wurden, weil er gegen den Widerstand seiner Nachbarn in seiner Heimatgemeinde mit der Schafzucht versuchen wollte, selbständig zu leben. Erneut zurück in Libyen, war er für die Libya Cinema Organisation als Regisseur und Leiter der Produktionsabteilung sowie als Ausbilder tätig. Mit Taher Abani, dem Bruder des Malers Ali Abani, erweiterte er an der Fakultät für Medien und angewandte Kunst der al-Fateh-Universität in Tripolis die neue Abteilung für Film und Fernsehen. Nachdem er ein drittes Mal nach Tripolis zurückgekehrt war, nahm er seine Tätigkeit an der al-Fateh-Universität erneut auf. Er konnte jetzt als Professor sein Wissen über Regie, Drehbuch und Kameraarbeit an Jüngere weitergeben. Eigene Projekte stellte er bewusst zurück, um die Filmproduktion seiner Studenten zu begleiten. Er war sich im Klaren, dass das Fach Produktion Unterstützung brauchte. Nur auf diese Weise konnte er am besten zur Entwicklung des Films in Libyen wirken. Daneben leitete er in Libyen die Produktion von zwei deutschen Fernseh-Dokumentarfilmen. Heute setzt er sich vor allem im Bereich der Kulturvermittlung ein. Elkish ist der Auffassung, dass eine neue Generation das Filmwesen in Libyen jetzt weitertragen muss, unter anderem auch deshalb, weil mit den neuen Technologien auch neue Arbeitsbedingungen und andere filmische Ausdrucksmöglichkeiten entstanden sind. Spielfilme für das Kino entstehen in Libyen eher selten. Die meisten Filme, die in Libyen hergestellt werden, sind Dokumentarfilme, die im Fernsehen gezeigt und zu Hause angeschaut werden. Die Libyer sind häusliche Menschen. Viele Kinos gibt es in Tripolis ohnehin nicht. Die wenigen vorhandenen legen den Schwerpunkt immer mehr auf internationale und thematische Filmwochen. Die Zukunft des libyschen Kinos sieht Awad Elkish in der Entwicklung zu Kulturhäusern, die sich neben anderen Bereichen der Verbreitung der einheimischen Filmproduktion und der Vermittlung ausländischer Filmwerke annehmen. |