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Die Sprache der Zeichen zu verschiedenen Zeiten
prähistorisch – römisch – kontemporär
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Moderne Graffiti aus der Medina, Tripolis
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Die Felszeichnungen der Sahara neben die Graffiti in den Städten, auch solchen in Libyen, zu stellen und miteinander zu vergleichen, ist zugegebenermassen ein kühnes Unternehmen. Es bedeutet entweder, dass die Felszeichnungen als steinzeitliche Graffiti zu betrachten sind, oder aber, dass die städtischen Graffiti den gleichen Beweggründen folgen wie die Felsenzeichungen, was alles andere als gesichert ist. Genau so wenig wie der Vergleich der Felszeichnungen mit Pablo Picasso oder  Keith Haring. Aber der Vergleich lohnt sich, und er führt zu überraschenden Einsichten.

Erstens ersetzen die Felszeichnungen ebenso wie die modernen Graffiti eine (fehlende) Schriftsprache und bilden zuletzt eine eigene, in sich geschlossene visuelle Sprache, wie wir versucht haben im Menu "Archiv" zu zeigen. Sie mussten sich also mit einer Piktogramm-Sprache behelfen.

Zweitens handelt es sich sowohl bei den Felszeichnungen wie bei den modernen Graffiti um das offenbar tiefe Bedürfnis, sich mitzuteilen. Die Zeichen an der Wand haben seit alters her eine magische Bedeutung gehabt und eine prophetische, oft donnernde Sprache gesprochen.

Es fragt sich, ob die modernen „urban graffiti“ und „tags“ die selbe Absicht verfolgen, aber es ist keinesfalls abwegig, es anzunehmen. Ein "Graffito" oder "tag" hat eine Signalwirkung, mit der die Aufmerksamkeit geweckt wird: Hier hat einer Halt gesagt, hier ist ein Zeichen gesetzt worden! Seht her!
Es ist eine mit den Felszeichnungen vergleichbare Beschwörungsgeste.

Unsere Beispiele zeigen drei Typen von Bildsprachen:

1. Die Sprache der Zeichen zu verschiedenen Zeiten
(Vergleich: prähistorisch – römisch – kontemporär)
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2. Moderne Graffiti aus der Medina von Tripolis
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